- Problemstellung: Modul 10 beschreibt einen reibungslosen Exit. Was aber, wenn die Operation zu erfolgreich war? Wenn der Operator so unverzichtbar geworden ist, dass das Target einen Weggang aktiv blockiert, sabotiert oder mit massiver narzisstischer Wut (Bestrafung für das Verlassenwerden) reagiert? Das früher erwogene Protokoll der "Kontrollierten Erosion" ist psychologisch fehlerhaft und wird hiermit durch eine überlegene Strategie ersetzt.
- Operatives Ziel: Den eigenen Wert so zu managen, dass ein Exit nicht nur möglich, sondern vom Target als logischer und sogar wünschenswerter Schritt – als sein eigener Triumph – wahrgenommen wird.
Schlüssel-Protokolle:
- Protokoll 13.1-R: Die "Übersättigung und strategische Neuausrichtung"
- Aktion: Beginnen Sie 6-9 Monate vor dem geplanten Exit damit, die eigene Leistung nicht zu reduzieren, sondern zu intensivieren. Liefern Sie brillante Ergebnisse. Lösen Sie seine Probleme, bevor er sie ausspricht. Überschütten Sie ihn mit perfekt dosierter, spezifischer Zufuhr. Parallel dazu beginnen Sie mit der Implementierung von Protokoll 13.2.
- Wirkung: Das Target wird an eine extrem hohe Dosis an Zufuhr und Kompetenz gewöhnt. Gleichzeitig machen Sie sich "fertig entwickelt". Sie gehen nicht als jemand, der nachlässt, sondern als jemand, der "zu gut" geworden ist. Ihr Weggang wird nicht als Verlust geframt, sondern als logische Promotion, die den Weg für ein neues, spannenderes Projekt freimacht.
- Protokoll 13.2: Das "Trojanische Pferd"-Manöver.
- Aktion: Installieren Sie einen Nachfolger (gemäß Modul 10), der jedoch bewusst mit leichten, für das Target sichtbaren Schwächen ausgestattet ist (z.B. weniger strategischer Weitblick, höhere Detailorientierung statt visionärer Kraft).
- Framing: Positionieren Sie diese Schwächen als "Potenzial", das nur das Target durch sein "exzellentes Mentoring" entfalten kann. Dies ist das neue "Spielzeug", das Sie ihm präsentieren.
- Kombinierte Anwendung im finalen Kündigungsgespräch (Die Meisterklasse):
Formulierungsbeispiel: "[Beginnen Sie mit dem Skript aus Modul 10]... Sie haben mich so gut entwickelt, dass dieser nächste Schritt fast unausweichlich wurde. Ehrlich gesagt, Chef, [lehnen Sie sich leicht vor, senken Sie die Stimme konspirativ] ich merke auch, dass ich für Sie keine echte Herausforderung mehr darstelle. Sie haben mich 'fertig entwickelt'. Die wahre Herausforderung für einen Mentor Ihrer Klasse liegt doch nicht darin, ein fertiges Meisterwerk zu verwalten, sondern darin, neues, rohes Potenzial zu formen – so wie bei Müller. Er ist operativ exzellent und absolut loyal, aber er braucht Ihre strategische Führung, um sein volles Potenzial zu entfalten. Er ist der perfekte Rohdiamant für Sie. Mein Weggang gibt Ihnen den strategischen Freiraum, sich voll auf dieses neue, spannende Projekt zu konzentrieren und ihn zu Ihrem nächsten Meisterstück zu machen."
Folge: Sie haben die Situation perfekt umgedeutet. Ihr Weggang ist nicht länger ein Akt des Verlassens, sondern der ultimative Beweis seiner Genialität als Mentor. Er hat Sie so perfektioniert, dass Sie gehen müssen. Er lässt Sie nicht gehen, weil er muss, sondern weil er es als großer Meister tut, der sein Werk in die Welt entlässt, um sich einer neuen, würdigeren Aufgabe zu widmen. Sein grandioses Selbstbild ist nicht nur geschützt, es ist auf ein neues Level gehoben. Sie verlassen das System unter seinem Applaus, mit seiner vollen Unterstützung und einer Referenz, die Sie als das Meisterstück eines Genies ausweist. Die Operation ist erfolgreich abgeschlossen.